Blut im Urin beim Hund, auch bekannt als Hämaturie, ist ein ernst zu nehmendes Symptom, welches auf verschiedenste Gesundheitsprobleme und Krankheiten hinweisen kann. Die Ursachen warum ein Hund plötzlich Blut im Urin hat sind sehr vielfältig und oft nicht sofort auszumachen.
Was mögliche Ursachen sein könnten, wie man darauf reagieren sollte und wie die Behandlung aussieht, erfahrt ihr in diesem Beitrag!
Ursachen von Blut im Urin beim Hund
Wie schon erwähnt gibt es sehr viele Gründe für Blutbeimengungen beim Hund, einige davon sind sogar ganz natürlich und unbedenklich. Aber es gibt auch schlimmere Krankheiten und andere gesundheitliche Dinge, die damit in Verbindung stehen könnten.
Das sind unter anderem Gründe dafür:
Harnwegsinfektionen: Bakterielle Infektionen der unteren Harnwege können zu Entzündungen und Blutungen führen. Diese Infektionen können in der Blase, den Harnleitern oder der Harnröhre auftreten und kommen oft mit Begleiterscheinungen wie vermehrtem Pinkeln, Schmerzen beim Wasserlassen und Abgeschlagenheit. Eine Blasenentzündung kommt bei Hunden leider relativ oft vor.
Harnsteine: Die Bildung von Harnsteinen in der Blase oder den Harnwegen führt oft zu Verletzungen und Blutungen. Die Steine können die Schleimhaut der Harnwege reizen und zum bluten führen, was darauffolgend mit dem Urin ausgeschieden wird. Die Größe der Harnsteine kann dabei stark variieren und erfordert unterschiedliche Behandlungsansätze, gelegentlich werden aber sogar operative Eingriffe nötig!
Trauma oder Verletzungen: Ein Trauma oder eine Verletzung der Harnwege durch einen Unfall oder Sturz kann zu Blut im Urin führen. Dies kann durch äußere Gewalteinwirkung oder innere Verletzungen verursacht werden. In einigen Fällen können auch medizinische Eingriffe wie z.B. Katheterisierung zu Verletzungen führen.
Blasentumore: Tumore in oder nahe an der Blase können zu Blutungen führen, die natürlich im Urin sichtbar werden. Diese Tumore können gutartiger oder bösartiger Natur sein und erfordern eine genaue Diagnose, meistens mittels Röntgenaufnahme und einer dazu passenden Behandlung. Die Symptome können je nach Art des Tumors ausfallen, aber sie umfassen oft häufiges Pinkeln, ebenfalls Schmerzen beim Wasserlassen und in einigen Fällen Gewichtsverlust.
Entzündliche Erkrankungen: Entzündliche Erkrankungen wie z.B. interstitielle Zystitis können zu Blut im Urin beim Hund führen. Diese Erkrankung betrifft die Blasenwand und kann zu Schmerzen, Harndrang und Blutbeimengungen im Urin führen. Die genaue Ursache davon ist noch nicht wirklich aufgedeckt, aber Stress, Infektionen oder Autoimmunreaktionen könnten da eine Rolle spielen.
Vergiftung: Bestimmte giftige Substanzen und andere schädliche Dinge können die Harnwege schädigen und zu Blutungen führen. Toxine wie z.B. Rattengift oder bestimmte Pflanzen können die Nieren oder die Harnwege beeinträchtigen und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Ungefährlichere Gründe für Blut im Urin
- übertriebene Anstrengung: Intensive körperliche Aktivität oder übermäßiges Toben können zu leichten Verletzungen der Harnwege führen, die zu geringfügigen Blutungen führen.
- Menstruation: Bei Hündinnen kann Blut im Urin aufgrund der Läufigkeit auftreten. Dies ist ganz natürlich und erfordert keine Behandlung, insofern es nicht übertrieben viel ist.
- Medikamente: Einige Medikamente können gelegentlich zu einer leichten Reizung der Harnwege führen, wodurch ebenfalls zu Blutbeimengungen entstehen.
- Nahrungsmittel: Der Verzehr bestimmter Lebensmittel, beispielsweise rote Beete und andere rote Stoffe, kann in seltenen Fällen zu einer Verfärbung des Urins führen, die wie Blut aussehen kann.
Begleitsymptome von Blut im Urin
Die Anzeichen von Blut im Urin können sich je nach Ursache unterscheiden, aber einige der häufigeren Symptome die dazu kommen sind:
- Sichtbares Blut im Urin, welches man als rötliche oder bräunliche Verfärbung erkennt
- Veränderungen des normalen Urinierverhaltens, wie beispielsweise vermehrtes Pinkeln oder Schwierigkeiten während dessens
- Schmerzen oder Unwohlsein beim Wasserlassen, die sich womöglich durch Winseln oder Jammern zeigen
- Veränderungen des Trinkverhaltens, also vermehrtes Trinken oder verminderter Durst
- Allgemeines Unwohlsein, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust
Treten diese Symptome auf und keiner der harmloseren Gründe liegt vor, sollte man unmittelbar einen Termin beim Tierarzt machen und im besten Fall sogar gleich eine Urinprobe mitnehmen.
Blut im Urin beim Hund – Diagnose und Behandlung
Wenn ihr bei eurem Hund Anzeichen von Blut im Urin bemerkt, ist es wichtig, zeitnah einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser wird wahrscheinlich eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, das Gespräch mit euch als Halter führen und zusätzliche Tests wie eine Urinuntersuchung, eine Ultraschalluntersuchung oder Röntgenaufnahmen (beim Verdacht auf Tumore) anordnen, um die Ursache des Problems festzustellen.
Die Behandlung von Blut im Urin beim Hund hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In vielen Fällen ist eine medikamentöse Therapie zur Behandlung von Infektionen oder Entzündungen erforderlich. Antibiotika werden häufig zur Behandlung dieser Infektionen eingesetzt, während man entzündungshemmende Medikamente bei entzündlichen Erkrankungen verwendet. Schmerzlindernde Medizin kommt auch häufig dazu, um das Leiden etwas zu vermindern.
Bei schwereren Fällen wie bei Harnsteinen oder Tumoren kann möglicherweise auch ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Die Entfernung von Harnsteinen durch deren Zerkleinerung oder Operation, sowie die Entfernung von bestehenden Tumoren sind möglicherweise notwendig, um dann das Problem zu lösen.
Fazit – Blut im Urin beim Hund
Blut im Urin bei Hunden ist ein ernstes Symptom, das meist auf Krankheiten oder andere Probleme hinweist. Es ist wichtig, dass man bei Anzeichen von Blut im Urin sofort einen Tierarzt aufsucht, um die genaue Ursache festzustellen und dazu passende Maßnahmen zur Behandlung zu ergreifen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden von eurem Hund.