Hund hechelt stark – 8 mögliche Ursachen

Euer Hund hechelt stark? Dann kann das in einigen Fällen nicht nur ein Zeichen von Erschöpfung und Hitze sein, sondern auch auf Angst, Stress oder gar einige Krankheiten hinweisen!
Was das übermäßige Hecheln zu bedeuten hat, welche Ursachen es haben kann und worauf ihr dabei noch so achten solltet, erfahrt ihr im folgenden Beitrag!

Warum hechelt ein Hund?

Stellt sich doch zuallererst die Frage warum Hunde überhaupt hecheln!?
Nun, hauptsächlich dient dies der Regulation der Körpertemperatur. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen auf der Haut haben, können sie nicht wie wir Menschen schwitzen. Als Alternative dazu hecheln Hunde, denn beim Hecheln verdunstet Speichel auf der Zunge und den Atemwegen, was letzten Endes dazu führt dass der Körper herunterkühlt.

Also ist es bis zu einem gewissen Grad auch völlig normal und auch natürlich, bedenklich wird es erst wenn der Hund dies ohne jeglichen Grund tut und übertrieben oft oder stark hechelt.
Ist dies bei euerm Vierbeiner der Fall, könnte es an folgenden Gründen liegen:

Hitze

Vor allem in den heißen Sommermonaten, hat fast jeder Hund mit den hohen Temperaturen zu tun. Wärme und Hitze ist der wohl häufigste Grund für starkes Hecheln. Aufgrund des Flüssigkeitsverlustes dabei, solltet ihr darauf achten dass der Hund ausreichend trinkt und den Hund auch nicht ganz so stark belasten.

Spaziergänge zu späterer Stunde, Abkühlung im Wasser oder schattige Plätze können ebenfalls helfen, es dem Tier etwas angenehmer zu gestalten!

Angst und Stress

Leidet ein Hund gerade unter Angst oder ist allgemein eher ein ängstliches Tier, kann es sein dass dadurch der Hund stark hechelt.
Sie versuchen damit sich selbst zu beruhigen und senken die mit der Angst entstehende erhöhte Körpertemperatur.
Bei Situationen, die für das Tier stressig sein könnten, verhält es sich ähnlich.
Beispiele für Angst und Stress:

  • Umzug in ein neues Zuhause
  • Nachwuchs der Familie oder ein neues Tier im Haushalt
  • Zu harte Erziehung, Einsatz von Gewalt
  • Laute und schrille Töne, bspw. Silvester, Sirenen
  • Unbeliebte Artgenossen in der Gegend
  • Autofahrten

Woran ihr Angst noch erkennen könnt:

  • Lecken um das Maul
  • Winseln
  • Erstarrte Haltung
  • Zittern
  • Körperhaltung geduckt, Kopf hängt weit unten

Angst und Stressauslösende Faktoren sollte man natürlich weitestgehend vermeiden: das heißt, Veränderungen rund um den Hund langsam angehen, bei diesen Situationen den Hund beruhigen und unterstützen

Körperlich intensive Anstrengung

Wird ein Hund stark belastet, vielleicht auch deutlich über seine Fähigkeiten hinaus, so hechelt er in den meisten Fällen auch sehr stark. Ballspiele, Joggen, Fahrradfahren können ihn das ein oder andere Mal an seine Grenzen bringen.
Wird es zu viel sollte man die Aktivität erstmal unterbrechen, sodass der Hund sich erstmal wieder erholen kann. Gerade noch nicht ausgewachsene und ältere Hunde sollten nicht unbedingt überlastet werden, bzw. man selbst etwas rücksichtsvoller sein.

hund hechelt stark

Schmerzen

Wenn ein Hund Schmerzen erleidet, zeigt sich das auch oft am starken hecheln. Diese können aus unzähligen Gründen entstehen, angefangen von leichten Kratzern, die beim abheilen ein wenig schmerzen, bis hin zu Gelenkerkrankungen und inneren Verletzungen.
Genau aus diesem Grund sollte man immer bei starken hecheln, sofern kein anderer Grund nahe liegt, einen Tierarzt aufsuchen und sein Tier untersuchen lassen.
Anzeichen die diesen Verdacht noch zusätzlich bestätigen können sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Veränderungen an den Augen
  • Geändertes Schlafverhalten
  • Mattigkeit
  • Zieht sich zurück oder ist besonders anhänglich

Vergiftungen

Immer häufiger werden in deutschen Städten Giftköder ausgelegt. Aber nicht nur da besteht die Gefahr einer Vergiftung, sondern beispielsweise auch bei gewissen, für Hunde unverträglichen Lebensmittel oder Pflanzen.
Neben starken sabbern und erbrechen, kann sich eine Vergiftung beim Hund auch durch starkes Hecheln äußern.
Bei solch einem Verdacht solltet ihr nicht lange zögern und in die nächste Tierklinik fahren, da im Ernstfall Minuten über das Weiterleben des Hundes entscheiden können.

Krankheiten

Bestimmte Krankheiten sind ebenfalls bekannt für das Symptom des starken Hechelns. Zum Beispiel eine Bronchitis, Lungenentzündung oder andere Erkrankungen der Atemwege.
Weitere Krankheiten:

  • Blutarmut (Anämie)
  • Cushing-Syndrom
  • Herzinsuffizienz und andere Kreislaufprobleme

Häufig sind diese aber zusätzlich von anderen Symptomen begleitet, wodurch man sie dann besser erkennen könnte.

Brachycephalie 

Hunde mit platten Nasen hecheln aufgrund ihrer rassebedingten Merkmale oft mehr als andere Hunde. Die kleinen Nasen und engen Atemwege sind der Grund dafür. Es gibt zwar Operationen, die das Atmen erleichtern könnten, aber sie werden selten durchgeführt.

Als Besitzer eines solchen Hundes sollte man besonders bei Hitze und Anstrengung Rücksicht nehmen. Das Fachwort dafür ist „brachycephales obstruktives Syndrom“. Betroffene Rassen sind unter anderem Bulldoggen, Boxer, Boston Terrier und Mops. Es gibt auch Retro-Formen, die jedoch seltener gezüchtet werden, was für diese Tiere leider nachteilig ist.

Übergewicht

Dieses sieht in den meisten Fällen nicht nur unschön aus, sondern führt auch zu einigen Nachteilen hinsichtlich der Gesundheit. Die Wärme hält sich bei den zusätzlichen Fettschichten im Körper und steigt natürlich etwas höher, Bewegungen werden anstrengender und gehen schwerer von statten, wodurch der Hund stark hechelt!

Ist das bei eurem Hund der Fall, sollte man dieses langsam wieder reduzieren, durch eine angepasste Ernährung und mehr Bewegung. Im besten Fall sollte dies im Voraus mit einem Tierarzt abgeklärt werden.

Wann zum Tierarzt – Hund hechelt stark

Sobald es übermäßig stark ist und der Hund damit schon richtige Atembeschwerden hat, sollte man in jedem Fall zum Tierarzt. Aber auch wenn sonstige Anzeichen für Krankheiten auftauchen oder ein anderer schlimmerer Grund im Verdacht liegen.
Ihr als Besitzer werdet mit aller Wahrscheinlichkeit erkennen, ob eurem Tier was fehlt oder das ganze nur kurzfristig ist.
Unter diesen Umständen empfehlen wir es:

  • erhöhte Temperatur oder Fieber
  • Schmerzanzeichen
  • wenn der Hund nicht trinkt, um die Flüssigkeit auszugleichen
  • Verdacht auf Vergiftung oder Krankheiten
  • ständiges Hecheln über einen längeren Zeitraum

Letztendlich ist zu sagen, dass das Hecheln bis zu einem gewissen Grad einfach für Hunde dazugehört. Sie regulieren so ihre Körpertemperatur und verhindern so eine Überhitzung.
Wenn der Hund wiederum plötzlich anfängt stark zu hecheln ohne ersichtlichen Grund wie Hitze oder körperliche Anstrengung, solltet ihr das schon ernst nehmen und genau beobachten. Weitere Symptome wie eine Veränderungen im Verhalten, Appetitlosigkeit oder zusätzliche physische Anzeichen könnten auf ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem hinweisen. In solchen Fällen ist es ratsam, schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen, um die Ursache des Problems zu diagnostizieren und entsprechend behandeln zu lassen.